Tourenprogramm gesamt Sektion

Piz Lucendro - Gr. Leckihorn - Gr. Muttenhorn

Auf der Zugfahrt orientiert ich die Gruppe, dass der Piz Lucendro mit dem aktuellen Lawinenbericht keine Option sei und wir eine schöne Pulverschneeabfahrt in sicherem Gelände machen werden. Nach 3.5h Zugfahrt erreichten wir Realp im Urnerland. Beim Bahnhof der alten Dampfbahn konnten wir bereits mit dem Skis losziehen. Entgegen dem Wetterbericht war es sonnig und sehr warm. Nach ungefähr 500hm machten wir die erste Pause. Claire und Mäthel waren nicht mehr guter Dinge. Claire plagte Übelkeit und Mäthel die mitgenommene Erkältung. So trennten wir uns und sie stiegen weiter direkt zur Rotondohütte auf. Wir restlichen fünf zweigten ab Richtung Stelliboden-Tälligrat. Nach der Mittagspause an der gleissenden Sonne nahmen wir die restlichen Höhenmeter unter die Ski. Auch uns setzte die Hitze oder einigen die Stollen an den Fellen zu. Ebenfalls schwand die Hoffnung bei der Wärme noch Pulverschnee zu finden. So kehrten wir am Tälligrat um und fuhren zurück auf den Hüttenweg. Es gab zwar nicht viele Abfahrtsspuren, aber die Schneedecke hatte doch schon einen Deckel bekommen. So schnell kann sich der versprochene Pulverschnee in Luft auflösen oder umwandeln…?!

Die Total 1600hm mit dem gesamten Klettermaterial am Rücken forderten viel von uns. Zu meinem Erleichtern war nicht nur ich, sondern alle ziemlich ausgelaugt bei der Ankunft auf der Rotondohütte. Dringend musste Flüssiges her, bevor wir den gesamten Winterraum für uns allein bezogen. Dort stellten wir fest, dass Claire und Mäthel fehlten. Sie mussten leider die Rückreise antreten, der Zustand hatte sich bei ihnen nochmals verschlechtert. Am nächsten Tag lagen beide mit Fieber im Bett.

Nach einem stärkenden Z'Nacht hatten wir viele Ideen, Optionen, Diskussionen wie es am nächsten Tag weiter geht. Der Schneefall hatte bereits eingesetzt und es war Wind angesagt. Das Grosse Muttenhorn wurde am Abend definitiv gestrichen, weil die Abfahrt durch das steile Couloir Richtung Wallis keine Option war und wir so wieder alles zurück müssten.

Am nächsten Tag drückte die Sonne durch und es hatte einen schönen Satz Pulverschnee vor der Hütte. Bis zum Leckipass ging es flott dahin. Beim Pass änderte das Wetter schlagartig. Wind, eher Sturm und es wurde frisch. Trotzdem hielt ich an einem Versuch das Gr. Leckihorn zu besteigen fest. Wir seilten uns an und spurten hoch zum ersten Aufschwung. Oben mussten wir einsehen, dass heute nicht der richtige Tag ist. Es hatte viel Schnee, Wächten, starker Wind und die Spurarbeit zerrte an der Kraft. Planänderung. Wir kehrten um und gingen hoch Richtung Sonne, rüber zum Rottällihorn. Hier fanden wir endlich den Pulverschnee in der Abfahrt runter zum Stelliboden. Wow! Flott und abwechslungsreich, durch viele Schneearten ging es hinunter nach Realp. Der Nussgipfel auf der Terrasse im «Badelook» war verdient.
Starke Gruppe, super Zeit!

Dabei waren Claire, Jerome, Kusi, Mäthel, Simon, Thomas und Bruno