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Wasenhorn - Punta d'Aurona

Nach der ÖV-Fahrt in den übervollen Zügen ins Wallis und nach einem Kaffee auf dem Simplon, befanden wir uns sehr schnell alleine in der wunderbaren Natur. 3 Stunden passierten wir Suonen, Bäche und Brücken bis wir in der Wasmerlicke standen. Dort seilten wir uns an. Am kurzen Seil, mal gehend, mal kletternd, bewegten wir uns stetig dem Gipfel entgegen, bis wir gegen 16:00 Uhr den Gipfel des Wasenhorns erreichten. Die Mühe wurde mit einem grandiosen Panorama belohnt.

Der Abstieg sah von oben anspruchsvoller aus, als er letztlich war. Trotzdem forderte das lose Gestein unsere Konzentration. Wie geplant waren wir um halb Sechs bei der gemütlichen Monte Leone Hütte. Genau rechtzeitig, um den Willkommens-Tee und ein Bier auf der Terrasse an der Sonne zu geniessen.

Nach der Nacht auf der kleinen und gemütlichen Hütte, hiess es um 6:00 aus den engen Betten aufstehen, rein in die Bergschuhe und Abmarsch Richtung Italien. Gleich zu Beginn der erste Nervenkitzel: Beim Klettersteig hinunter auf die Alpe Veglia bewahrheitete sich der Eintrag in der SAC App, dass die letzten Eisenbügel nach einem Gewitter weg sind. So hiess es alle schnell abseilen und weiter auf dem weglosen Geröll. Leider ist der eingezeichnete Gletscher komplett weg. Der Anstieg hoch zur Furggubäumlicke war steil und streng, jedoch die Landschaft wild und ursprünglich, was wir auf der gesamten Tour sehr genossen. Auf den 9 Stunden Tour trafen wir nur noch drei einheimische Bergsteiger an.

Dann, auf dem Weg zum Furggubäumhorn (Punta d'Aurona), plötzlich Bewegung zwischen den Felsen: Steinböcke...und viele! Erst schauten sie neugierig, dann zogen sie sich gemächlich zurück, als wir näher kamen. Ein beeindruckender Moment.

Etwa 200 Höhenmeter unter dem Gipfel hiess es: anseilen. Die letzten Meter kletterten wir, mit festen Griffen und gutem Fels in der warmen Sonne. Gut gesetzte Bohrhaken machten sowohl die Kletterei als auch das anschliessende Abseilen sicher und angenehm - ein Genuss.

Nach einer verdienten Mittagspause auf der Licke wartete der letzte Abstieg: Noch einmal loses Geröll, ein einfacher Klettersteig und über 1000 Höhenmeter hinunter. Es folgte bald ein wunderbarer Pfad durch Wiesen mit Millionen von Heidelbeeren und vielen Schatten spendenden Lärchen zur Bushaltestelle Berisal. Die wir zufrieden um 16:00, wie geplant, erreichten.